Warum sind Impfungen wichtig?

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Warum sind Impfungen wichtig?

Impfungen gehören zu den größten Errungenschaften der modernen Medizin. Sie haben Millionen von Menschenleben gerettet und spielen eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Infektionskrankheiten. Doch warum sind Impfungen so wichtig? Und warum sollten wir auch im Erwachsenenalter nicht auf sie verzichten?

Warum sind Impfungen wichtig?

1. Schutz vor schweren Krankheiten

Impfungen schützen uns vor schweren und potenziell tödlichen Krankheiten. Dank Impfstoffen wurden Krankheiten wie Pocken vollständig ausgerottet und andere wie Polio und Masern drastisch reduziert. Impfungen helfen unserem Immunsystem, sich gegen Erreger zu wappnen, bevor wir überhaupt mit ihnen in Kontakt kommen.

2. Schutz der Gemeinschaft

Durch das Impfen schützt man nicht nur sich selbst, sondern auch andere. Dies ist besonders wichtig für Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können, wie Neugeborene, ältere Menschen oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Wenn genügend Menschen in einer Gemeinschaft geimpft sind, kann sich eine Krankheit nicht weiter ausbreiten – dieses Phänomen wird als «Herdenimmunität» bezeichnet.

3. Vermeidung von Epidemien

Epidemien entstehen, wenn ansteckende Krankheiten ungehindert zirkulieren können. Impfprogramme helfen, solche Ausbrüche zu verhindern, indem sie die Ausbreitung von Krankheiten stoppen, bevor sie zu größeren Gesundheitskrisen führen können.

Impfungen im Erwachsenenalter – Warum sie so wichtig sind

Viele Menschen denken, dass Impfungen hauptsächlich für Kinder relevant sind. Das ist jedoch ein Irrtum. Auch im Erwachsenenalter sind Impfungen unerlässlich. Hier sind einige Gründe, warum:

1. Nachlassender Impfschutz

Der Impfschutz, den wir als Kinder erhalten haben, hält nicht immer ein Leben lang. Einige Impfungen müssen im Erwachsenenalter aufgefrischt werden, um weiterhin wirksam zu sein. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in der Schweiz empfiehlt Auffrischimpfungen gegen Diphtherie und Tetanus im Alter von 25, 45 und 65 Jahren, also alle 20 Jahre. Ab dem 65. Lebensjahr sollten diese Impfungen alle 10 Jahre aufgefrischt werden, um einen wirksamen Schutz zu gewährleisten.

2. Neue oder geänderte Impfempfehlungen

Manchmal ändern sich die Empfehlungen für bestimmte Impfungen oder es kommen neue Impfstoffe hinzu, die auch für Erwachsene relevant sind. Ein Beispiel hierfür ist die Impfung gegen das humane Papillomavirus (HPV), die auch für Jungen und Männer empfohlen wird, um das Risiko für HPV-bedingte Krankheiten zu reduzieren.

3. Schutz vor saisonalen Erkrankungen

Die Grippeimpfung ist ein weiteres Beispiel für eine Impfung, die besonders für Erwachsene empfohlen wird, insbesondere für ältere Menschen, chronisch Kranke und Schwangere. Die Grippe kann schwerwiegende Komplikationen verursachen, und die jährliche Grippeimpfung bietet einen guten Schutz.

4. Schutz vor Berufserkrankungen

Bestimmte Berufsgruppen, wie medizinisches Personal, Lehrer oder Menschen, die viel reisen, haben ein erhöhtes Risiko für bestimmte Infektionskrankheiten. Für sie sind spezifische Impfungen wie die gegen Hepatitis B, Pertussis (Keuchhusten) oder Hepatitis A besonders wichtig.

5. Reisemedizinische Impfungen

Bei Reisen in bestimmte Länder können zusätzliche Impfungen erforderlich sein, um sich vor Krankheiten wie Gelbfieber, Typhus oder Tollwut zu schützen. Eine reisemedizinische Beratung ist daher vor längeren Auslandsaufenthalten ratsam.

Risiken und mögliche Nebenwirkungen von Impfungen

Wie bei jedem medizinischen Eingriff sind auch Impfungen nicht völlig risikofrei. Es ist wichtig, sich der möglichen Nebenwirkungen bewusst zu sein, um eine informierte Entscheidung treffen zu können.

1. Häufige und milde Nebenwirkungen

Die meisten Menschen vertragen Impfungen gut. Häufige Nebenwirkungen sind in der Regel mild und vorübergehend. Dazu gehören Rötungen oder Schwellungen an der Einstichstelle, leichtes Fieber oder Müdigkeit. Diese Symptome klingen normalerweise innerhalb weniger Tage ab und sind Zeichen dafür, dass das Immunsystem auf den Impfstoff reagiert.

2. Seltene, aber ernstere Nebenwirkungen

Ernstere Nebenwirkungen sind sehr selten, können aber auftreten. Dazu gehören allergische Reaktionen (Anaphylaxie), die sofortige medizinische Behandlung erfordern. Manche Impfstoffe können in seltenen Fällen auch neurologische Reaktionen hervorrufen, wie etwa Krampfanfälle. Diese Risiken werden jedoch durch die gesundheitlichen Vorteile der Impfungen bei weitem übertroffen.

3. Nutzen-Risiko-Abwägung

Der Nutzen von Impfungen überwiegt bei weitem die potenziellen Risiken. Impfstoffe durchlaufen strenge klinische Tests, bevor sie zugelassen werden, und ihre Sicherheit wird kontinuierlich überwacht. Die Wahrscheinlichkeit, durch eine Impfung vor einer schweren Krankheit geschützt zu werden, ist deutlich höher als die Wahrscheinlichkeit, eine ernsthafte Nebenwirkung zu erleben.

4. Beratung durch Fachpersonal

Es ist wichtig, mit Ihrem Arzt/Ärztin oder Apotheker/in über Ihre individuellen Risiken und Vorteile von Impfungen zu sprechen. Insbesondere bei bestehenden Gesundheitsproblemen oder bekannten Allergien kann eine ausführliche Beratung helfen, das für Sie beste Impfprogramm zu finden.

Fazit

Impfungen sind nicht nur für Kinder von Bedeutung, sondern auch im Erwachsenenalter unverzichtbar. Sie schützen uns vor gefährlichen Krankheiten, tragen zur öffentlichen Gesundheit bei und können Epidemien verhindern. Es ist wichtig, regelmäßig den eigenen Impfstatus zu überprüfen und bei Bedarf Impfungen aufzufrischen oder neue Impfungen in Anspruch zu nehmen. Gleichzeitig sollten mögliche Risiken und Nebenwirkungen berücksichtigt werden, wobei der Nutzen von Impfungen in den meisten Fällen die potenziellen Risiken bei weitem überwiegt.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bietet umfassende Informationen und Empfehlungen zu notwendigen Impfungen, deren Auffrischung sowie zu möglichen Nebenwirkungen für alle Altersgruppen.

Patientenstelle Zürich

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